Zum Hauptinhalt springen

Die Nachhaltigkeit von Holz – Bedeutung, Regelungen und Holz-Zertifikate

Ob als Tisch, Stuhl, Regal, Fußboden, Wandverkleidung oder als ganzes Haus – Holz begegnet uns in vielen Formen und ist ein fester Bestandteil unseres Alltags. Aufgrund seiner herausragenden Eigenschaften als Bau- und Ausstattungsmaterial, Energielieferant und Konstruktionswerkstoff erfreut der Rohstoff sich großer Beliebtheit und findet Anwendung in vielen Bereichen.

Holz umgibt uns jedoch nicht nur in verarbeiteter Form, sondern auch auf ganz natürliche Weise in Form von Bäumen und Wäldern. Die Funktion des Waldes als Erholungsraum, Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Luftreiniger und Kohlenstoffspeicher darf also nicht außer Acht gelassen werden, wenn wir über die Bedeutung von Holz sprechen. Um diese zu erhalten und den Naturstoff auch für künftige Generationen nutzbar zu machen, existiert das Konzept der Nachhaltigkeit. In diesem Beitrag informieren wir über dessen Bedeutung, klären nutzerrelevante Fragen und betrachten den Aspekt der Nachhaltigkeit in den Produkten von Wodewa.

Holz und Nachhaltigkeit – was bedeutet das?

Der Begriff Nachhaltigkeit wird heute nicht nur im Zusammenhang mit Holz gebraucht, sondern findet auch in anderen Bereichen, wie beispielsweise der Lebensmittel- und Textilproduktion, Anwendung. Ursprünglich stammt er jedoch aus der Forstwirtschaft und bedeutet im Wesentlichen, dass nur so viel Holz geschlagen und genutzt werden soll, wie auch nachwachsen kann. Während Nachhaltigkeit sich anfangs also nur auf die Nutzung des Rohstoffes bezog, bezieht sich der Begriff heute auf sämtliche ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Funktionen des Waldes. Nachhaltigkeit kann somit als Handlungs- oder Nutzungskonzept verstanden werden, dessen Ziel es ist, die wesentlichen Eigenschaften und Funktionen des Waldes sowie seine natürliche Fähigkeit, sich zu regenerieren, für gegenwärtige und künftige Generationen zu erhalten. Um den Bedürfnissen der gegenwärtigen Generation in einem Maß gerecht zu werden, das die Nutzungsmöglichkeiten des Waldes der künftigen Generation nicht einschränkt, muss ein Interessenausgleich erfolgen. Dabei muss die Ressource Holz stets so genutzt werden, dass sie keinen dauerhaften Schaden nimmt.

Das Konzept der Nachhaltigkeit und seine Entwicklung

Die Idee, die Nutzung des natürlichen Rohstoffes Holz so zu beschränken, dass dieser nicht nur der gegenwärtigen, sondern auch der künftigen Generation zur Verfügung steht, entstand bereits im 15. Jahrhundert. Obwohl man damals selten an die nachfolgende Generation dachte, weil man alle Kräfte aufwenden musste, um die eigene zu erhalten, provozierten die dramatischen Folgen einer jahrelangen Übernutzung des Waldes ein Umdenken. Holz war der wichtigste Rohstoff dieser Zeit und wurde sowohl beim Bau von Häusern und Schiffen, als auch zum Kochen und Heizen verwendet. Mit dem Fortschritt fand das Naturprodukt jedoch immer mehr Anwendung im Alltag und wurde unverzichtbar. Um den enormen Holzbedarf zu decken, kam es zur Rodung weiter Flächen, sodass große Teile der dicht besiedelten Regionen in Europa bald entwaldet waren. Wo kein Wald ist, gibt es auch kein Holz und so drohte ein Holzmangel die wirtschaftliche Entwicklung vieler Regionen stark einzuschränken. Um dem entgegenzuwirken und sparsamer mit der wertvollen Ressource umzugehen, erließen Landesfürsten bereits im 15. Jahrhundert Forstordnungen, die zu einer Senkung des Holzverbrauchs führen sollten. Die kursächsische Forstordnung von 1560, welche festlegte, dass nur so viel Holz genutzt werden darf, wie auch nachwachsen kann, liefert hierzu den ältesten schriftlichen Nachweis der Nachhaltigkeitsidee. 

Der Begriff Nachhaltigkeit wurde jedoch erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts von Hans Carl von Carlowitz geprägt. Der sächsische Berghauptmann formulierte erstmalig ein Konzept für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes, welches die Idee der kursächsischen Forstordnung aufgriff und festigte. Im Laufe der Jahre wurde das Konzept der gesellschaftlichen Entwicklung angepasst und um neue Ansätze ergänzt, sodass der Begriff Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft heute weit über die bloße Nutzung des Holzes hinaus geht.

Nachhaltige Holznutzung – aktuell und weltweit

Obwohl weite Teile der durch jahrelange Misswirtschaft zerstörten Flächen wieder aufgeforstet wurden, gibt es heute in Europa praktisch keine Wälder mehr, die nicht durch menschliche Eingriffe verändert wurden. Solche Urwälder, die auch als Primärwälder bezeichnet werden, findet man nur noch in tropischen Regenwäldern, die größtenteils vom Einfluss des Menschen verschont blieben. Doch selbst die letzten noch verbleibenden Urwälder können sich scheinbar nicht ewig einer Nutzung durch den Menschen entziehen – immer häufiger kommt es in den Tropen zu großflächigen Brandrodungen mit verheerenden Folgen. Anders als in Mitteleuropa, wo die Wiederaufforstung gerodeter Flächen dazu führen kann, dass in einem Zeitraum von 50 bis 100 Jahren wieder Wald nachwächst, den wir als naturnah einstufen, werden Regenwaldflächen für immer verändert. Der Grund dafür: im tropischen Regenwald existieren anstatt dicker Humusschichten meist nur dünne Nährstoffschichten, die auf dem trockenen und unfruchtbaren Boden lagern. Werden große Bäume entnommen, kommt es Gleichzeitig zur Abtragung dieser Nährstoffschicht, sodass die wesentliche Funktion des Bodens dauerhaft verloren geht. Anders als in Süd- und Mittelamerika, Afrika und Südasien gilt in Deutschland das Konzept der nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Dieses beschränkt die Nutzung des Waldes so, dass dieser gegenwärtig und künftig fähig ist, seine wirtschaftliche, soziale und ökologische Funktion zu erfüllen. Um dies zu gewährleisten, werden dem Wald beim Holzabbau nur geringfügig Nährstoffe entzogen und der Einsatz von mineralischem Dünger und Pflanzenschutzmitteln wird weitestgehend vermieden. Dank der gesetzlichen Regelungen des Bundeswaldgesetzes, welches Waldbesitzer zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder verpflichtet, ist die Waldfläche in Deutschland innerhalb der letzten 50 Jahre um mehr als 1 Million Hektar gewachsen. Aktuell ist etwa ein Drittel der gesamten Fläche Deutschlands mit Wald bedeckt, was dieses zum waldreichsten Land in Mitteleuropa und zum holzreichsten ganz Europas macht.

Holz aus nachhaltigem Anbau – Holz-Zertifizierungen, die sie kennen sollten

Als öffentlich bekannt wurde, wie schlecht es um die Regenwälder steht, weigerten sich viele Konsumenten, Produkte aus Tropenholz zu kaufen. Zahlreiche negative Pressemitteilungen zum Thema Nachhaltigkeit und Waldbewirtschaftung führten zu einer wachsenden Sensibilität in weiten Teilen der Bevölkerung. Ein wachsendes Interesse an der Herkunft des in den verschiedenen Produkten verarbeiteten Holzes führte schließlich dazu, dass Waldbesitzer und Holz-verarbeitende Unternehmen Wege suchten, beim Kunden einen Nachweis für ihre nachhaltige Waldbewirtschaftung zu erbringen. Daher entwickelte die Forstindustrie gemeinsam mit Waldeigentümern und Umweltorganisationen Zertifizierungssysteme mit dem Ziel, dem Kunden Auskunft über die Herkunft des in der Produktion verwendeten Holzes und die Abbaubedingungen zu geben. Über welche Zertifizierungen Sie Bescheid wissen sollten, zeigen wir Ihnen hier:

FSC – Forest Stewardship Council

Die 1993 in den USA gegründete Organisation gilt als erstes internationales Waldzertifizierungssystem. Ziel der unabhängigen, nicht-staatlichen Organisation ist es, eine umweltschonende und sozial-verträgliche Bewirtschaftung der Wälder auf der ganzen Welt zu fördern und deren langfristigen Erhalt zu sichern. Alle Forstwirtschaften und weiterverarbeitende Unternehmen können sich zertifizieren lassen, indem die sozialen und ökologischen Auswirkungen der Waldbewirtschaftung sowie die Abbaubedingungen nach strengen Prinzipien und Kriterien beurteilt und eingeschätzt werden. Dabei gibt es drei verschiedene FSC-Siegel: 

FSC 100% - kennzeichnet Produkte aus Holz, welches vollständig aus FSC-zertifizierten Wäldern stammt 

FSC-Recycling – kennzeichnet Produkte, die zu 100 % aus recyceltem Material bestehen 

FSC – Mix – kennzeichnet Produkte, die zu mindestens 70 % aus FSC-zertifiziertem Holz bestehen, der restliche Holzanteil stammt aus kontrollierten Quellen

PEFC – Programme for the Endorsement of Forest Certification

Die 1999 unter anderem Namen gegründete und drei Jahre später umbenannte Organisation ist unabhängig und zertifiziert weltweit Forstbetriebe und Holzprodukte, die aus einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung stammen oder einer solchen nachgehen. Das PEFC-Siegel kennzeichnet Produkte, deren gesamter Herstellungsprozess zertifiziert ist – vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt. Bevor ein Holz Zertifikat erteilt wird, werden alle Produktionsschritte durch unabhängige Gutachter kontrolliert und nach strengen Kriterien beurteilt. Dabei wird auch die Einhaltung sozialer Standards überprüft, womit PEFC eine Vorreiterrolle einnimmt. Für den Verbraucher stellt das PEFC-Siegel so einen verbindlichen, verlässlichen und glaubwürdigen Nachweis für eine nachhaltige Wirtschaftsweise betroffener Unternehmen dar.

Holz und Nachhaltigkeit in den Produkten von Wodewa

Wir bei Wodewa möchten zu einer nachhaltigen Holznutzung beitragen und unseren Holzverbrauch optimieren. Daher arbeiten unsere fachkundigen Industriedesigner täglich daran, den Verschnitt im Herstellungsprozess zu reduzieren und jedes Stück Holz bestmöglich zu verarbeiten. Sogar die Holzspäne, welche als „Abfall“ bei der Produktion entstehen, machen wir nutzbar indem sie zu hochwertigen Briketts verarbeitet werden. Um unsere Ressourcen zu schonen, verwerten wir auch Holz mit kleinen Mängeln in unserer Wodewa Vintage-Kollektion und Reste der Holzverarbeitung werden zu hochwertigen Stücken der HolzMosaik-Kollektion. Um zu garantieren, dass das Holz, welches wir in unseren Produktionsstätten nutzen, aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammt, beziehen wir 90% unsres Rohmaterials aus Deutschland. So wird es uns auch möglich, unsere Transportwege zu verkürzen und zu einer Reduzierung der Schadstoffemissionen beizutragen. 

Sie wollen mehr über die Nachhaltigkeit unserer Produkte erfahren? Lesen Sie unseren Blogbeitrag zum Thema „Nachhaltigkeit in der Produktion unserer Holz-Produkte“ oder wenden Sie sich über das Kontaktformular auf der Wodewa-Webseite an unser freundliches Team. Wir helfen Ihnen gern!